Samstag, 15. Dezember 2012

Alle Jahre wieder…


...macht sich die Clausewitz Schule auf die Suche nach verborgenen Talenten in den eigenen Reihen. Und auch in diesem Jahr wurde man fündig.

15 Schülerinnen und Schüler der  Klassenstufen 6 – 9 hatten sich fleißig auf das „große Casting“ vorbereitet. Dennoch war die Aufregung förmlich zu spüren.

Zum Daumendrücken waren einige Lehrer, Mitschüler und auch der Schulleiter, Herr Höpfner erschienen.

Und diese Unterstützung zeigt Wirkung: Schnell wurde das Lampenfieber weggespielt, weggesungen oder weggetanzt.


Jeder Teilnehmer zeigte sein Können und wurde mit herzlichem Applaus belohnt.
Nach den Aufführungen kam für die Jury, die sich aus den beiden Musiklehrerinnen Frau Baumann und Frau Hillig zusammensetzte, der schwerste Teil: die Vergabe der Plätze.
Letztlich waren an diesem Nachmittag aber alle Sieger… Die Zuhörer und Zuschauer erfreuten sich an tollen Beiträgen, die Künstlerinnen und Künstler konnten mit Stolz auf ihre Leistung nach Hause gehen.
Und wenn es noch nicht mit dem ersehnten Sieg geklappt hat, bleibt ja immer noch die Hoffnung auf den Wettbewerb im nächsten Jahr!


 

Wie aktuell sind Anne Frank und ihr Tagebuch?


Das anfängliche Schmunzeln und Kichern verging den Jugendlichen der Europaschule „Carl von Clausewitz“ recht schnell, als gebrüllt Befehle durch die Aula schallten: „Juden dürfen nicht in die Bibliothek!“, „Juden müssen ihre Fahrräder abgeben!“.
Befremdlich hielten die Schülerinnen und Schüler auch die Judensterne in der Hand, die verteilt wurden.
Sehr anschaulich wurde das Publikum so in das Leben der Anna Frank vor 70 Jahren einbezogen.

Die Schauspielerinnen des „Theaters Scheselong“ lasen dazu Szenen aus dem berühmten Tagebuch des jüdischen Mädchens. Dazu schlüpfen sie abwechselnd in verschiedene Rollen.
So wurde sehr eindrucksvoll das Leben und Leiden der jüdischen Bevölkerung während der Nazizeit dargestellt.
Die Einbeziehung der Schüler und das direkte Ansprechen zeigten Wirkung und sprachen die Zuschauer der 9. Klassen direkt und sehr emotional an.
Letztlich zeigten die beiden Schauspielerinnen, dass die Nazizeit und das Leben im Amsterdamer Versteck quasi „nur Kulisse“ waren. Bei Anne Frank selbst handelte es sich um ein „ganz normales Mädchen“, das Probleme hatte wie die Zuschauer selbst: Pubertät, erste Liebe, Probleme in der Familie.
Nur war sie eben Jüdin und allein das führte zu einem bekannten und grausamen Schicksal.
In der anschließenden Gesprächsrunde zeigte sich, wie tief auch heute noch Vorurteile sitzen können. Dabei – so bewies der geschickt agierende Leiter der Theatergruppe und der Gesprächsrunde, Cüneyt Ogan, aber – handelt es sich hierbei oftmals nur um Aufgeschnapptes und flüchtig Gesehenes.
Zwar war das „Tagebuch der Anna Frank“ noch nicht Gegenstand des Deutschunterrichts dieses Clausewitz-Jahrgangs und auch die Zeit des Nationalsozialismus steht im Geschichtsunterricht erst in den nächsten Monaten an, dennoch war eindeutig zu spüren, dass die Schülerinnen und Schüler die Botschaft des Stückes verstanden haben.